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Wenn Sie auf Einwände keine Lust haben, verlieren Sie die Hälfte Ihrer Deals

Veröffentlicht am:
30. Juli 2025

Einwände im Vertrieb. Für viele klingt das wie Zahnarzt ohne Betäubung. Sie haben gerade das Produkt mit glänzenden Augen präsentiert, die Argumente sitzen wie ein Maßanzug, und das Gespräch läuft. Dann plötzlich:

„Das ist aber teuer.“
„Wir arbeiten da schon mit jemandem.“
„Ihr System wirkt ganz schön komplex.“

Wie ein kurzer Stromausfall mitten im Film. Alles steht still. Verkäufer ziehen die Augenbraue hoch, Kunden lehnen sich zurück. Stille.

Doch genau hier liegt der Wendepunkt. Denn Einwände sind nicht das Ende eines Gesprächs, sie sind der Beginn eines echten Dialogs. Sie sind keine Absagen, sondern versteckte Fragen. Fragen wie: „Kann ich Ihnen vertrauen?“ – „Haben Sie wirklich verstanden, was mich bewegt?“ – „Warum sollte ich ausgerechnet mit Ihnen den nächsten Schritt machen?“

Und genau an dieser Stelle kommt eine Technik ins Spiel, die nicht laut ist, nicht aufdringlich, sondern präzise. Sie funktioniert nicht nur, sie wirkt sogar doppelt.

Die Doppelt-Profitieren-Technik – wie sie funktioniert (und warum sie wirkt)

Stellen Sie sich Folgendes vor:
Ein Mann steht im Elektromarkt, schaut sich Waschmaschinen an. Verkäufer kommt dazu, zeigt ein Modell, nennt den Preis. Der Mann nickt, schaut auf das Typenschild und sagt dann diesen Satz, den Verkäufer überall auf der Welt kennen:

„Da muss ich erst nochmal mit meiner Frau drüber sprechen.“

Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten.
Der klassische Verkäufer sagt: „Klar, überlegen Sie in Ruhe.“
Der smarte Verkäufer sagt:

„Verstehe ich. Und Sie können hier und jetzt doppelt profitieren. Erstens wird Ihre Frau sich freuen, dass Sie sich um ein Haushaltsgerät gekümmert haben und an dieser Stelle die Initiative ergriffen haben. Und zweitens profitieren Sie von unserem 14-tägigen Rückgaberecht: Sie nehmen die Maschine mit, und wenn Ihre Frau sagt ‚Nein‘, bringen Sie sie zurück. Ohne Diskussion. Ohne Wenn und Aber. Sie stellen sie uns einfach auf den Hof.“

Was passiert? Die Maschine steht zwei Stunden später im Keller.
Und keiner schleppt sie wieder ins Auto. Nicht weil es verboten wäre, sondern weil es keinen Grund mehr gibt.

Die Doppelt-Profitieren-Technik bringt zwei klare Vorteile auf den Tisch – und senkt damit die emotionale Hürde des Kunden. Kein Druck. Kein Überreden. Nur zwei gute Gründe, die dem Einwand den Wind aus den Segeln nehmen.

Und jetzt stellen Sie sich vor, wie das im B2B wirkt.

B2B: Preis ist nie nur Preis…

… es ist immer Preis-Leistung
Der Kunde sagt:
„Das ist aber teuer.“

Er sagt nicht, dass er es sich nicht leisten kann. Er fragt sich, ob der Preis gerechtfertigt ist. Ob er mit diesem Betrag intern bestehen kann. Ob sein Chef ihn dann hinterher nicht fragt: „Was kriegen wir denn dafür?“

Und genau da setzen Sie an:

„Absolut berechtigter Punkt. Sie können hier doppelt profitieren. Erstens bekommen Sie eine Lösung, die langfristig zuverlässig funktioniert – weniger Ausfälle, keine Nachbesserungen, keine Überraschungen. Zweitens positionieren Sie sich klar als Qualitätsanbieter gegenüber Ihren Kunden. Das stärkt nicht nur Ihre Prozesse, sondern auch Ihr Image.“

Ergebnis: Der Preis steht nicht mehr allein im Raum. Er ist eingebettet in einen Nutzenrahmen. Der Kunde begreift, wofür er bezahlt – und dass es mehr bringt, als es kostet.

Der Fokus liegt jetzt auf der Leistung.

    Jeder Einwand ist eine Chance, denn er ist immer auch eine unausgesprochene Frage

    „Ich bespreche das nochmal intern“ – und was Sie dann antworten können

    Sie haben Ihr Angebot präsentiert. Die Zahlen sind durchkalkuliert, der Kunde sieht die Vorteile. Und dann kommt dieser Satz:

    „Ich bespreche das nochmal mit dem Team.“

    Klingt vernünftig. Ist es auch. Aber oft bedeutet es: Ich bin noch nicht sicher, ob ich mich jetzt festlegen will.

    Jetzt ist Ihre Chance, den Moment nicht zu verlieren:

    „Kann ich gut verstehen. Wir können es gern so machen: Ich nehme Sie schon mit auf die Projektliste, damit wir die Ressourcen reservieren können. Sie profitieren von einer kürzeren Vorlaufzeit. Und falls sich in den nächsten zwei Wochen herausstellt, dass es intern doch nicht passt, stoppen wir den Prozess wieder. Ohne Aufwand.“

    Sie geben Sicherheit, ohne den Abschluss zu verlieren.
    Der Kunde gewinnt Zeit und Sie behalten die Verbindlichkeit im Gespräch.

    „Wir haben schon einen Anbieter“ – das vermeintliche Aus

    Man hört es oft, besonders bei etablierten Unternehmen:

    „Wir arbeiten da schon mit jemandem.“

    Was hier selten mitschwingt: tiefe Begeisterung. Es ist meistens ein Selbstschutzsatz. Der Kunde signalisiert: Ich hab keinen Nerv auf einen Pitch.

    Und jetzt?

    „Absolut verständlich. Genau deshalb können Sie doppelt profitieren. Erstens haben Sie eine Referenz – Sie wissen, wie es aktuell läuft und woran es hakt. Und zweitens bekommen Sie mit uns die Möglichkeit, genau dort anzusetzen. Entweder bestätigt sich, dass Ihr Partner top ist – oder Sie entdecken Optimierungspotenzial.“

    Das ist kein Angriff. Das ist ein Angebot zur Reflexion – und genau das öffnet Türen.

    „Das klingt komplex – da macht mein Team nicht mit“

    Hinter diesem Einwand steckt oft mehr als nur Technik. Es geht um Ressourcen, Überdruss an Veränderung, Kompetenzängste. Der Kunde denkt: Ich habe nicht die Leute für sowas.

    Ihre Antwort:

    „Verstehe ich gut. Und genau hier liegt der doppelte Vorteil: Wir liefern Ihnen nicht nur irgendein Tool, sondern begleiten Ihr Team so, dass der Einstieg einfach bleibt. Zweitens bauen Sie damit Know-how auf, das bleibt – Ihr Team wächst mit dem System. Und Sie entwickeln nicht nur Prozesse, sondern Fähigkeiten.“

    Ergebnis: Der Einwand verwandelt sich in eine Weiterentwicklungsperspektive.
    Plötzlich steht nicht die Angst vor Überforderung im Vordergrund, sondern das Potenzial für Wachstum.

    Und jetzt?

    Wenn Sie bis hier gelesen haben, haben Sie selbst schon doppelt profitiert:
    Erstens kennen Sie jetzt eine Einwandbehandlung Technik, die nicht nach Schema F klingt. Zweitens wissen Sie schon welches Seminar Sie als nächstes von Ihren Chef haben möchten – ohne Push, ohne Phrasen.

    Die Doppelt-Profitieren-Technik ist kein Trick. Sie ist ein Wechsel der Perspektive. Statt Widerstand zu bekämpfen, nehmen Sie ihn ernst – und bauen darauf ein Argument, das zwei Wege öffnet. Für den Kunden. Und für Sie.

    Lust auf mehr? Hier geht’s zum kostenlosen E-Book

    In unserem E-Book „16 Tipps zur Einwandbehandlung“ geht es nicht darum, auswendig gelernte Sätze abzuspulen.
    Es geht darum, eigene Antworten zu entwickeln – auf echte Einwände, aus Ihrer Praxis.

    Sie finden darin:

    • Techniken, mit denen Sie Einwände souverän analysieren und klären
    • Impulse, wie Sie typische B2B-Situationen besser einordnen
    • Übungen, mit denen Ihre Vertriebsmitarbeitenden eigene Formulierungen erarbeiten und reflektieren, was zu ihnen passt

    Das E-Book hilft dabei, nicht nur besser zu argumentieren – sondern authentischer. Denn überzeugend ist, wer ehrlich bleibt und trotzdem abschließt.

    Jetzt kostenlos herunterladen – und Einwände nicht mehr als Hindernis sehen, sondern als Einstieg in ein Gespräch auf Augenhöhe.


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